Carl Philipp Gottlieb Clausewitz (1780-1831) wurde als fünftes Kind und jüngster Sohn von Friedrich Gabriel Clausewitz (1740-1802) und Fredericke, geb. Schmidt (1746-1811), am 01. Juli 1780 und nicht wie häufig angenommen am 01. Juni 1780 – in Burg geboren. Friedrich Gabriel, der Vater Carls, diente im Siebenjährigen Krieg im Infanterieregiment Nr.47 in der Armee Friedrich des II. Er wurde nach dem Ende Krieges, in das Städtchen Burg bei Magdeburg versetzt. Burg bestand damals aus 1.070 Häusern und hatte ungefähr 5.200 Einwohner, darunter viele Handwerker, vor allem Tuchmacher und Bierbrauer. In Burg lernte Friedrich Gabriel seine zukünftige Ehefrau Fredericke kennen, welche er 1767 heiratete. Acht Kinder wurden in dieser Ehe geboren, vier Jungen und zwei Mädchen erreichten das Erwachsenenalter. Das Taufbecken in welchem Carl am 09. Juli 1780 in der Kirche „Unser Lieben Frauen“ getauft wurde, ist heute noch erhalten. Der junge Carl von Clausewitz besuchte die damalige Stadtschule in Burg.
Vater Clausewitz hatte für Carl nach dem Schulbesuch den Militärdienst im 34. Infanterie Regiment „Prinz Ferdinand“ vorgesehen. Im Alter von nur 11 Jahren und 11 Monaten, wurde deshalb der junge Carl in dem Infanterie Regiment Nr.34 als Gefreitenkorporal aufgenommen. Clausewitz schreibt später rückblickend auf dieses Ereignis: „… beim Abschied von den Meinen haben schwermütige Empfindungen mein Herz umlagert und ich werde wohl gewiss nie ganz von diesen Gefühlen loskommen“.
1793 nahm Carl v. Clausewitz – erst 13jährig – an der Belagerung von Mainz teil. Nur vier Monate dauerte der „Elementar-Unterricht“ des jungen Carl von Clausewitz in den Laufgräben vor Mainz und doch bildeten sich schon hier erste Umrisse seiner späteren militärwissenschaftlichen Erkenntnisse heraus. Als der im April 1795 der Friede zu Basel geschlossen wurde, war Clausewitz noch nicht ganz fünfzehn Jahre alt. Die folgenden 6 Jahre verbrachte er in Neuruppin, der Garnisonsstadt seines Regiments. Carl nutzte hier seine Freizeit, um autodidaktisch sein Wissen auf vielen Gebieten zu erweitern.
Im Januar 1801 sollte sich für den inzwischen zum Leutnant beförderten Clausewitz eine überraschend positive Perspektive eröffnen. Der junge Leutnant von Clausewitz wurde als Hörer an die Allgemeine Kriegsschule nach Berlin versetzt. Es war Scharnhorst (1755-1813), der damals auf den strebsamen, jungen Offizier aufmerksam wurde, ihn förderte und ihm später sogar zum väterlichen Freund wurde. Auf Fürsprache von Scharnhorst wurde Clausewitz zum Adjutanten des Prinzen August (1779-1843) befördert. Im Dezember 1803 lernte er am königlichen Hofe seine spätere Ehefrau Marie Gräfin von Brühl (1779-1836), kennen.
Marie war eine Enkeltochter des bekannten sächsischen Premierministers Heinrich Graf von Brühl (1700-1763).
Doch erst sieben Jahre später, am 17. Dezember 1810, sollte Carl die um ein Jahr ältere Marie in Berlin heiraten dürfen.
Inzwischen zum Stabskapitän befördert, nahm Carl von Clausewitz am 14. Oktober 1806, an der Schlacht bei Jena und Auerstedt teil. Auf dem Rückzug vor der napoleonischen Armee, in den UckersümApfen, nach tapferer, aber aussichtsloser Gegenwehr des bis auf wenige Mann zusammengeschmolzenen Grenadierbataillon des Prinzen Augusts, wurde er mit dem Prinzen zusammen gefangen genommen und am 28.Oktober in Berlin Napoleon Bonaparte vorgeführt. Zusammen mit Prinz August wurde Clausewitz bis zum November 1807 in Frankreich interniert. Im März 1808 beorderte man ihn nach Königsberg. Er war dort auf das Engste mit den Reformern, Scharnhorst, Gneisenau und Stein verbunden.
Nach seiner Rückkehr nach Berlin, im Dezember 1808, wurde Clausewitz wurde zum Major befördert und zum Taktiklehrer an der Allgemeinen Kriegsschule berufen.
Im März 1812 bat Carl von Clausewitz, beim König um seine Entlassung aus der Preußischen Armee und trat zum Kampf gegen Napoleon in russische Dienste über. Zum Oberstleutnant der russischen Armee ernannt nahm unter anderem an den Schlachten von Smolensk und Borodino im Jahre 1812 teil.
Vom Zaren Alexander I. wurde Clausewitz für seine Verdienste im Kampf gegen die napoleonische Armee mehrfach ausgezeichnet.
Im Dezember des Jahres 1812 war Clausewitz ganz wesentlich am Zustandekommen der Konvention von Tauroggen beteiligt. Ohne seine persönliche Vermittlung zwischen dem russischen General, Diebitsch und dem preußischen General Yorck, wäre die Konvention von Tauroggen wahrscheinlich nicht zustande gekommen. Carl von Clausewitz wurde am 11. April 1814 vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) im Range eines Obersten der Infanterie wieder in preußische Dienste zurück übernommen. Nach der Rückkehr Napoleon aus der Verbannung auf Elba nach Frankreich, wird Carl von Clausewitz im Frühling des Jahres 1815 zum Generalstabschef des III. preußischen Korps unter General Thielmann ernannt und nimmt an den Schlachten bei Ligny (16.06.1815) und Wavre (18. und 19.06.1815) teil. Seine größten Verdienste erwarb sich Carl von Clausewitz jedoch durch seine militärhistorischen und philosophischen Schriften.
In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass Clausewitz Hauptwerk „Hinterlassene Werke des Generals von Clausewitz über Krieg und Kriegführung erläutert durch die Geschichte der neueren Kriege “ zum Zeitpunkt seines Todes noch nicht druckreif vorlag. In Kartons verpackt hatte er die Manuskripte vor seiner Abreise zur Preußischen Beobachtungsarmee nach Posen 1831 seiner Ehefrau Marie mit der ausdrücklichen Bitte übergeben, diese erst nach seinem Tode zu veröffentlichen. So ist es Marie von Clausewitz zu verdanken, dass die Skripte geordnet, druckreif aufbereitet und ab 1832 in Berlin herausgegeben wurden. Clausewitz starb am 16. November 1831 im Range eines Generalmajors in Breslau. Seine Gebeine und die seiner Gemahlin Marie Sophie, geborene Gräfin von Brühl, wurden 1971 von Breslau in seine Geburtsstadt Burg überführt und dort auf dem Ostfriedhof zur letzten Ruhe gebettet.