185. Todestag der Marie von Clausewitz
Gert Wiedenbeck (1941-2020), Das Bild Befindet sich in der Burger Erinnrungsstätte
Am 28.Januar 1836 verschied Marie von Clausewitz, Geb. Gräfin von Brühl, in Dresden. Aufgebahrt wurde sie in der Dreikönigs-Kirche in der sächsischen Hauptstadt. Am 1. Februar 1836 wurde die Leiche in Seifersdorf „mit einfacher, sehr erbaulicher Feierlichkeit“ beigesetzt. Ihre Dresdner Begleiterin Luise Hensel vermerkte in ihrem Tagebuch: „……………ich haben die liebe Hülle bis in die Gruft hinab begleitet, wo sie unter dem Altare der kleinen hübschen, alterthümlichen Kirche zwischen den Eltern ihres ihr so werthen Vetters ruht.“
Später wurde sie in Breslau an der Seite ihres Gatten Carl von Clausewitz bestattet. Seit dem Jahre 1971 ruhen die sterblichen Überreste des Ehepaares auf dem Ostfriedhof in Burg.
Marie von Clausewitz war die Enkelin des durch seine Prachtbauten und Kunstsammlungen bekannten sächsischen Ministers, Reichsgrafen Heinrich von Brühl. Sie wurde in Warschau 1779 geboren, kam in jungen Jahren nach Berlin, wo ihr Vater, Generalleutnant Karl Adolf Graf von Brühl, als militärischer Erzieher des preußischen Kronprinzen, dem späteren König Friedrich Wilhelm III. , berufen wurde.
Im Jahre 1810 vermählte sich Gräfin von Brühl mit dem preußischem Major im Generalstab, Carl von Clausewitz. In 21 glücklichen Jahren war sie nicht nur die liebevolle treue Gattin, sondern auch die Vertraute seiner militärischen Studien gewesen. Der Generalfeldmarschall Graf von Gneisenau gibt ihr das Lob einer „hochgebildeten Frau mit einem edlen und großen Herzen“. So porträtierte die vielseitig begabte Marie auch ihren Freund Gneisenau.
Nach dem Tode ihres Ehemannes gab Marie die „Hinterlassenen Werke des Generals Carl von Clausewitz“ heraus. 8 Bände hat sie von 1833 – 1835 redigiert, die restlichen 2 Bände gab nach ihrem Tod der Freund der Familie, Graf von der Groeben, heraus.
Von 1832 an betätigte sich Marie am Hofe des Prinzen Wilhelm von Preußen, dem späteren Kaiser Wilhelm I. Hier war sie für die Erziehung des Kronprinzen Friedrich verantwortlich. Der Biograph des Kaiser Friedrich III. , Martin Philippson, stellte fest: „Die eigentliche sittliche Leitung des kräftig aufblühenden, geweckten und lebhaften Knaben hatte Frau von Clausewitz in Händen.“
In der 2. Hälfte des Jahres 1835 erkrankte Marie. Auf Anraten ihres Vetters Karl Graf von Brühl reiste sie mit Luise Hensel nach Dresden. Sie bezogen Quartier im Gasthaus „Blauer Stern“. Das Portal des Gasthauses ist trotz der Zerstörung Dresdens im Jahre 1945 erhalten geblieben. Leider verstarb sie schon nach 8 Tagen in der Residenzstadt.
Bernd Domsgen, Januar 2021
Dreikönigs - Kirche in Dresden
Ab sofort kann das Jahrbuch 2020 bezogen werden. In diesem Jahrbuch sind alle Manuskripte der Redner vom 1. Burger Clausewitz-Kolloquium 2020 abgedruckt.
Bestellungen bitte per Mail an:
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drzube-kustos@web.de
Foto: Romeo Stellmacher
Ehrungen von Carl von Clausewitz zum 189. Todestag
Anlässlich des 189. Todestages Carl von Clausewitz am 16. November 2020 legten Repräsentanten der Stadt Burg und der Burger Clausewitz-Kaserne am Grab des preußischen Generalmajors Carl von Clausewitz ein Blumengebinde nieder. Die für den 16. November geplante feierliche Kranzniederlegung und anschließende Verleihung des Burger Carl von Clausewitz Preises musste auf Grund der Corona-Pandemie leider entfallen.
Foto: Romeo Stellmacher
Die Forschungsgemeinschaft Clausewitz-Burg e.V. und der Burger Freundeskreis Carl von Clausewitz ehrten ebenfalls den größten Sohn Burgs durch das feierliche Ablegen von Blumengestecken. Die Reservistenkameradschaft Generalmajor Carl von Clausewitz schmückte die Grabstelle ebenfalls mit einem Gebinde.
Foto: Archiv Dr. Zube
Mit 96 Jahren ist der Historiker Peter Paret verstorben.
13. April 1924 – 11. September 2020
Seine monumentale Biographie zu Carl von Clausewitz erschien 1976 in den USA und erst im Jahre 1993 bekamen die deutschen Leser dieses Werk zu Gesicht. Der Dümmler-Verlag gab die Übersetzung von „Clausewitz und der Staat“ heraus. Jeder Clausewitz-Freund wollte das Buch lesen und besitzen. Damit nahm Peter Paret in Deutschland den Platz des Prof. Werner Hahlweg ein.
Anlässlich seines Besuches 2017 in Burg wurde Prof. Peter Paret die Ehrenmitgliedschaft der Forschungsgemeinschaft Clausewitz-Burg e.V. angetragen, die er gerne annahm.
Seine Tochter, Aimee Paret, schrieb an Bernd Domsgen: „ Wie schade, dass er nicht lange genug gelebt hat, um den Clausewitz-Preis der Stadt Burg persönlich zu erhalten und ein letztes Mal Burg zu besuchen.“
Die Burger Clausewitz-Freunde werden die Erkenntnisse von Prof. Peter Paret im Sinne von Carl von Clausewitz weitertragen.
Er wird uns als Wissenschaftler und als Freund stets in Erinnerung bleiben.
FOTO: Forschungsgemeinschaft Clausewitz-Burg e.V.
- Marktkauf Burg
- Volksbank
- Sparkasse
- Tourist-Info am Bahnhof
Dank der unkomplizierten Unterstützung der neuen Eigentümer des Gebäudes Schulstraße 12 und der Stadt Burg konnte im August 2020 die Erinnerungsstätte nach 20 Jahren neu renoviert werden. Ab dem 22.08.2020 kann die Erinnerungsstätte wieder besucht werden.
Schüler der 11. Klasse des Deutsch-Leistungskurses des Burger Roland-Gymnasiums erkunden des Leben und Werk Clausewitz
Auf den Spuren von Clausewitz - der Deutsch-Leistungskurs der 11. Klasse des Burger Roland-Gymnasiums besuchte die Clausewitz-Erinnerungsstätte
Am 31.01.2020 begab sich der Deutsch-Leistungskurs der 11. Klasse des Burger Roland-Gymnasiums in Begleitung von Jutta Radde zur Erinnerungsstätte der Familie Clausewitz.
Im Rahmen des Deutschunterrichtes wollten wir Schülerinnen und Schüler mehr über lokale Autoren erfahren und unser Wissen erweitern. Der hier in Burg geborene Philosoph, Militärhistoriker und Schriftsteller hatte jedoch nicht nur auf unsere Stadt, sondern weltweiten Einfluss. Die 11. Klässler erhielten unter der Leitung von Herrn Dr. Zube erstmals einen Einblick in die Biografie und vor allem den militärischen Hintergrund von Clausewitz. Durch die vielen antiken Ausstellungsstücke wie Bilder, Uniformen, Bücher und Waffen bekamen die Schüler nicht nur einen theoretischen, sondern auch einen optischen Eindruck von der Zeit um 1800. Es entstand ein belebter Austausch zwischen Experten der Forschungsgemeinschaft und neugierigen Gymnasiasten über Clausewitz Zitate und seine Auffassung vom Krieg. Abschließend waren sich alle einig: Clausewitz gilt als Vorbild und Aushängeschild von Burg.
Die Schüler des Burger Roland- Gymnasiums unterstützen den Traditionsgedanken um Clausewitz und hoffen auf weitere interessante Auseinandersetzungen mit dem Burger Philosophen.
Josie Priese
CLAUSEWITZ & GARNISON
Neuer Stadtführung in Burg
Berühmter Militärtheoretiker und Sohn der Stadt
Im Jahr 2020 feiert Carl von Clausewitz, der bedeutendste Sohn der Stadt Burg, seinen 240. Geburtstag. Gemeinsam mit seinem Vater, einem der damaligen königlich-preußischen Steuereinnehmer in Burg, erkunden Sie in diesem Rundgang die Geschichte des berühmten Militärtheoretikers, seiner Familie sowie der zu jener Zeit in Burg bestehenden Garnison. Der Rundgang beginnt an einer der damaligen Brauereien in Burg, nahe dem Geburtsort des Carl von Clausewitz, führt dann weiter ins historische Rathaus, in die Kirche „Unser Lieben Frauen“ und wieder zurück zur Burger Clausewitz-Erinnerungsstätte. Spannende Einblicke in das bürgerliche Leben in Burg vor 200 Jahren und ganz Persönliches aus dem Leben der Clausewitzens, erzählt in kurzweiligen Episoden, erwartet die Besucher.